Das Besondere an der E-world ist, dass sie sich von Jahr zu Jahr eigentlich kaum ändert, und doch jedes Jahr ein wenig anders ist.
Die führende europäische Fachmesse für die Energiewirtschaft ist jedes Mal aufs Neue eine ideale Möglichkeit zum Netzwerken und Ideenaustausch und der Ort, an dem man erfährt, woran die anderen Branchenkollegen in den vergangenen Monaten gearbeitet haben. Und was man da so sieht und hört, bzw. was Freunde und Partner seit dem letzten Treffen erreicht haben, ist fast immer neu und spannend. Genau das sorgt dafür, dass sich die europäische Energiewirtschaft jedes Jahr in Essen versammelt , und auch dieses Jahr stellt dabei natürlich keine Ausnahme dar.
Einiges von dem, was in unserem letzten Bericht über die E-world stand, könnten wir an dieser Stelle einfach kopieren und einfügen, was wir natürlich nicht tun werden. Lassen Sie uns jedoch erläutern, was wir damit meinen.
Im Juni 2022 befanden sich unser ganzer Kontinent und ein Großteil der Welt inmitten einer Energiekrise, wie wir sie seit Jahrzehnten nicht erlebt haben. Die Herausforderungen schienen fast zu groß und zu komplex, um sie in absehbarer Zeit bewältigen zu können. Und obwohl von der "globalen Energiekrise”, die 2022 noch die Schlagzeilen dominierte, mittlerweile nicht mehr so viel die Rede ist, sind die Herausforderungen, denen sich unser Sektor gegenübersieht, nach wie vor immens und schwer zu überblicken. Aber wie wir auch schon letztes Jahr erwähnt haben, betrachten wir derartige Herausforderungen in der Regel ebenso als Chancen. Und damit sind wir nicht allein.
Tatsächlich haben nahezu alle in der Branche ein ähnliches Mindset, ohne das man in der Energiewirtschaft erst gar nicht bestehen könnte. Diese Einstellung liegt auch auf der Hand, wenn man buchstäblich dafür verantwortlich ist, dass bei Privatkunden und der Wirtschaft nicht das Licht ausgeht bzw. die Maschinen stehen bleiben. Es war wie immer großartig, sich mit all diesen Gleichgesinnten und Unternehmen auszutauschen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen sicherstellen wollen, dass das Energiesystem nicht nur effizienter und stabiler, sondern auch immer digitaler, dezentralisierter und sauberer wird.
Vor einem Jahr hatten wir die Möglichkeit, unsere Lösung, den Energy Market of Things (EMoT), erstmals auf der Messe in Essen zu präsentieren. Ein Jahr später stand unsere Plattform immer noch ganz im Mittelpunkt des Interesses. Denn wenn es darum geht, die Branche digital, dezentralisiert und sauber zu gestalten, ist EMoT die Plattform für die Zukunft der Energie. Außerdem konnten unsere Besucher auch in diesem Jahr wieder eine Menge über neue Ideen und Technologien erfahren, an denen wir gerade arbeiten.
Nachfrage nach höherer Datengranularität - nicht nur für Netzbetreiber
Die Energieerzeugung und Energiemärkte verändern sich rasant. Da erneuerbare Energien bestimmte Stunden dominieren, werden die Forderungen nach dynamischen Preismodellen, Tarifen und einer Marktgestaltung, die dies ermöglicht, immer lauter. Diese Schritte erfordern jedoch nicht nur aus Sicht von Regulierungen und Messtechnik eine grundlegende Neuaufstellung , sondern auch in Bezug auf die IT-Fähigkeiten der Netzbetreiber. Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber haben diese Herausforderungen bereits erkannt und suchen bereits nach Systemen mit neuen Ansätzen und Architekturen, die in der Lage sind, effizient mit Millionen (oder sogar Milliarden) von Zeitreihen umzugehen. Übertragungsnetzbetreiber sind besonders daran interessiert, ihre Systeme für die Verwaltung der Regelenergie und Datenhubs auf den letzten Stand zu bringen, während Verteilnetzbetreiber und Messstellenbetreiber ebenfalls umfassende Anpassungen vornehmen müssen, um neue, hochgranulare Daten effektiv verwalten zu können (insbesondere angesichts des hohen Bedarfs an Submetering, der in wenigen Jahren Realität sein könnte).
Der Handel ist so lebhaft wie nie zuvor
Einer der erstaunlichsten Eindrücke von der diesjährigen E-world war die hohe Anzahl neuer Marktteilnehmer, insbesondere die beträchtliche Zahl neuer Händler unterschiedlicher Größen, und deren neuer Ansätze. Eine neue Generation von Händlern bietet innovative Geschäftsmodelle, wie Boutique-"Trading as a Service", Fokussierung auf die Integration dezentraler Energiequellen, effiziente Vermarktung dieser Assets oder auch die Organisation und den Betrieb von Energiegemeinschaften. Und auch die Nachfrage nach flexibler, skalierbarer Handelssoftware boomt. Unsere Trader Suite erfüllt nicht nur diese neuen Anforderungen sondern unterstützt mittlerweile auch den Algorithmus-basierten automatisierten Intraday-Stromhandel. Damit ist sie die ideale Lösung für Trader, die nach Möglichkeiten suchen, die Ausgleichsplattformen MARI und PICASSO optimal zu nutzen.
Datenaustausch bleibt der Schlüssel zum Marktzugang
Es gab auch viele Fragen zu unserer Communicator Suite, mit der sich Teilnehmer der Strom- und Gasmärkte in jegliche Art von Handels- und/oder Dispatching-Lösung integrieren können. In einem zunehmend vernetzten und grenzenloseren Markt ist der Trend zu einer standardisierten und modernen Datenkommunikation ein weiterer großer Schritt, der allen Arten von Marktteilnehmern dabei hilft, reibungslos und zuverlässig zu agieren.
Letztendlich ist Energiehandel eine Art von Kommunikation und unsere Dienstleistungen tragen dazu bei, diese effektiver zu gestalten. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir die altmodische, persönliche Kommunikation weniger zu schätzen wissen. Ganz im Gegenteil. Viele Besucher kamen während der drei Tage in Essen an unserem Stand vorbei, um sich zu unterhalten - und diese Gespräche, ob nun geschäftlicher oder freundschaftlicher Natur (am besten beides), machen die Veranstaltung wirklich zu etwas Besonderem. Und am späten Dienstagnachmittag war die Atmosphäre dank unserer Weinverkostung sogar nochmal etwas gelöster.
Unsere ungarische Weinparty ist mittlerweile auf dem besten Wege eine E-world Tradition zu werden und jedes Jahr aufs Neue ein unbestrittener Höhepunkt unseres Messeauftritts. Bei einem Gespräch einen qualitativ hochwertigen Wein zu genießen, ist für uns die beste Art, nach einem anstrengenden Messetag abzuschalten. Und angesichts der vielen Gäste, die unsere Party angezogen hat, sehen das auch viele andere Messebesucher so..
Es war großartig, euch alle wiederzusehen, und für diejenigen von euch, die wir verpasst haben, hoffen wir, dass euer Besuch auf der E-world 2023 genauso aufregend und unterhaltsam war wie der unsrige. Wir wünschen euch eine hervorragende zweite Jahreshälfte, und freuen uns darauf, euch alle am 20.-22. Februar 2024 in Essen wiederzusehen.
