Stadtwerke 2023: Der Treffpunkt für die Stadtwerke-Community
Auf den Wellen reiten. Stadtwerke 2023: Der Treffpunkt für die Stadtwerke-Community

Lokale Versorgungsunternehmen haben in der Regel nicht gerade den Ruf, die Avantgarde von Innovation zu sein. Das mag in der Vergangenheit häufig zutreffend und berechtigt gewesen sein, aber insbesondere im Energiesektor kommen gerade große Dinge ins Rollen. In den letzten Jahren haben viele dieser Unternehmen in verschiedenen Bereichen echte Fortschritte erzielt. Angefangen bei einem stärkeren Engagement in der Wind- und Solarenergie bis hin zur Unterstützung von Elektrofahrzeugen, Batteriespeicherung, Wärmepumpen, Lastmanagement und variablen Tarifen. Die Entschlossensten unter ihnen haben schon Digitalisierungsinitiativen gestartet, die für das optimale Funktionieren eines neuen Energiesystems unerlässlich sind.

Das Stromnetz der Zukunft wird in der Lage sein müssen, eine viel höhere Nachfrage zu bewältigen, als wir sie heute erleben. Tatsächlich steht uns angesichts der Elektrifizierung der Wärme- und Mobilsektoren eine sprunghaft ansteigende Stromnachfrage bevor, die wie eine Flutwelle auf die öffentlichen Versorgungsunternehmen hereinbrechen könnte. Aber so bedrohlich diese Welle auch scheinen mag, letztendlich birgt sie auch viel Potential und Chancen für diejenigen Unternehmen, die wissen, wie sie die Welle erfolgreich reiten können. Viele der Versorgungsunternehmen, die genau das vorhaben,, waren am 25. und 26. April in Berlin im Rahmen der zweitägigen Handelsblatt-Veranstaltung "Stadtwerke 2023" mit von der Partie. Denn Veranstaltung war eine hervorragende Gelegenheit, sowohl über die Herausforderungen, als auch die möglichen Lösungen zu diskutieren, die sich beim Übergang zu einem grünen Energiesystem abzeichnen.

Da sie lebenswichtige Dienstleistungen für Millionen von Menschen bereitstellen, spielen kommunale Versorgungsunternehmen eine wichtige Rolle im Energiesektor und demenstprechend auch bei der Energiewende. Doch wie gehen diese traditionell eher konservativ agierendenUnternehmen mit den aktuellen Risiken des Energiemarktes um? Wie können sie die sich bietenden Chancen am besten nutzen? Wie wird sich die Versorgungslandschaft in Zukunft verändern? Dies sind nur einige der großen Fragen, die die Teilnehmer in Präsentationen, Breakout-Diskussionen und auch während des Mittagessens zu beantworten versuchten.

Wir können unmöglich alle Vorträge auflisten, denen wir in Berlin beigewohnt haben, aber es sei gesagt, dass die Veranstaltung alle wichtigen Themen behandelte, die für den Übergang zu sauberer Energie entscheidend sein werden - einschließlich Veränderungen im Markt-Design, neuen Geschäftsmodellen, zukünftigen Investitionen, Energieeffizienz und der Absicherung kritischer Infrastrukturen. Und natürlich drehte sich auch viel um ein Thema, dasuns bei Navitasoft besonders am Herzen liegt: lokale Flexibilität.

In seinem Vortrag diskutierte Kornel A. Balogh, der unser Leiter der Geschäftsentwicklung, wie öffentliche Versorgungsunternehmen ihre lokale Flexibilität maximieren können. Er forderte sein Publikum auf, darüber nachzudenken, wie sie ihr volles Potenzial nutzen könnten, um Klimaneutralität zu erreichen und gleichzeitig weiterhin in einem hochkompetitiven Markt zu bestehen, der zunehmend von erneuerbaren Energien dominiert wird. Virtuelle Kraftwerke (VPPs) bieten hier eine vielversprechende Möglichkeit, Flexibilität zu managen. Doch stellt es angesichts typischerweise der langfristigen Vertragsbindungen es für Stadtwerke eine echte Herausforderung dar, den richtigen Dienstleister auszuwählen. Kornel zeigte einen möglichen Weg auf, bei dem VPPs tatsächlich um Energie-Assets konkurrieren, was Versorgungsunternehmen und privaten Anlagen-Besitzern viel mehr Freiheit und Kontrolle einräumt. Es versteht sich von selbst, dass Kornel das Surfen als Metapher dafür verwendete, wie Versorgungsunternehmen nicht nur über Wasser bleiben, sondern auch die Welle erfolgreich reiten können.

Es ist in der Tat eine riesige Welle, aber viele Versorgungsunternehmen sind bereit, sich ihr zu stellen und sie zu reiten. Sie ergreifen die Initiative, um sich und Teile unseres Energiesystem auf die Entwicklungen vorzubereiten, die sich bereits am Horizont abzeichnen.